KSI – Klaus Stahl Industrielackierungen GmbH
Schifferstadt/Mannheim 01.03.2021
KSI Eigenverwaltung wird fortgesetzt – Sanierungsplan wurde entwickelt.
Der Spezialist für Pulverbeschichtung, Coil Coating und kathodische Elektrotauchlackierungen (KTL) aus Schifferstadt hatte im Dezember ein Schutzschirmverfahren zur Krisenbewältigung und Neuausrichtung beantragt. Am 01. März 2021 wurde das Verfahren wie von KSI beantragt eröffnet und die Fortsetzung der Eigenverwaltung durch das Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein angeordnet. Als Sachwalter hat das Gericht den bereits seit Mitte Dezember als vorläufigen Sachwalter tätigen Rechtsanwalt Thomas Oberle (Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz) eingesetzt.
Die Geschäftsleitung hat in den vergangenen 2 ½ Monaten gemeinsam mit ihrem Generalbevollmächtigten, Steffen Rauschenbusch von Mannheimer Kanzlei Ernestus Rechtsanwälte und der Unternehmensberatung Bachert & Partner einen Sanierungsplan erarbeitet und wird diesen nun kurzfristig zur Abstimmung durch die Gläubiger stellen. Der Plan sieht eine Fortführung des Unternehmens in allen Geschäftsbereichen vor. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll weitestgehend verzichtet werden.
Voraussetzung für das Gelingen der Sanierung ist das weitere Vertrauen der Kunden und der Finanzierungspartner in KSI, so der Generalbevollmächtige Rauschenbusch, der die Sanierung begleitet. Die Auftragslage bei KSI ist auch von der konjunkturellen Entwicklung in der Automotive- Branche abhängig, da KSI für Kunden in der Automobil-, Nutzfahrzeug-, Land-/Forstwirtschaft- und Baufahrzeugindustrie, sowie deren Zulieferer tätig ist. Da die derzeitige Geschäftsentwicklung einen Rückgang bislang nicht erkennen lässt, ist Rauschenbusch optimistisch. Es wird ein erfolgreicher Abschluss des Verfahrens im ersten Halbjahr 2021 angestrebt. Die Mitarbeiter*innen wurden am Dienstag in einer Informationsveranstaltung über den Fortgang des Verfahrens informiert.
KSI hatte im Jahr 2019 einen hohen einstelligen Millionenbetrag in eine neue sog. KTL-Anlage investiert und hatte bei der Inbetriebnahme der Anlage zunächst mit hohen Anlaufkosten zu kämpfen. Mit der Investition wurde auf modernste Technik, Umweltschutz und Wachstum gesetzt. KSI ist mit dieser Anlagentechnologie mittlerweile etabliert und in der Lage, hohe Stückzahlen prozesssicher zu veredeln. Das Ziel ist weiteres Wachstum und die Gewinnung von Neukunden z.B. im Bereich EMobilität.
KSI beschäftigt 170 Mitarbeiter und ist führender Partner für Industrielackierungen. Auf einer Produktionsfläche von 17.000 m² führt KSI Lackieraufträge in sämtlichen Größenordnungen, schwerpunktmäßig für die Nutzfahrzeugindustrie, die Bauindustrie, den Maschinenbau und Automotive durch. Die Gläubigerversammlung findet Ende Mai statt.
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