Insolvenzverfahren eröffnet. Geschäftsbetrieb der Gumasol Rubber-Tec GmbH läuft
weiter. Mehrere Investoren prüfen Engagement
Gegen das gummiverarbeitende Unternehmen wurden seit Anfang August mehrere
Insolvenzanträge gestellt
Insolvenzeröffnung am 1. November 2017 vom Amtsgericht Landau beschlossen Geschäftsbetrieb läuft bis auf weiteres ungehindert weiter Investorengespräche laufen
Germersheim, 3. November 2017 –
Der Geschäftsbetrieb der Gumasol Rubber-Tec GmbH läuft auch nach Insolvenzeröffnung vollumfänglich weiter. Der Geschäftsbetrieb konnte während des vorläufigen Insolvenzverfahrens stabilisiert werden. Die für Kunden wichtige Liefersicherheit konnte hergestellt und ausreichend Liquidität für die Fortführung nach Insolvenzeröffnung erwirtschaftet werden. Parallel finden Investorengespräche mit mehreren Interessenten statt. Die Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze hat dabei oberste Priorität. „Nach fast drei Monaten Betriebsfortführung bin ich vorsichtig optimistisch, was die Entwicklung des Unternehmens angeht. Die nachhaltige Sanierung durch einen Insolvenzplan oder einen Verkauf des Geschäftsbetriebs ist aber abhängig von der Klärung einiger schwieriger Rechtsfragen“, sagt Wiedemann. Die Kunden hätten gehalten und ehemalige Kunden für neue Aufträge gewonnen werden können. Die Auftragslage sei stabil. Die Zusammenarbeit mit den Lieferanten laufe problemlos. „Bis die Rechtsfragen geklärt sind und die Sanierungslösung erarbeitet werden kann, will ich das Unternehmen fortführen“ erklärt Wiedemann. In enger Abstimmung mit den verantwortlichen Mitarbeitern und dem Betriebsrat würden die notwendigen Schritte zur Verbesserung des Ergebnisses geprüft. „Alle Kosten müssen auf
den Prüfstand gestellt werden“, so Wiedemann. Entlassungen seien aber am Standort Germersheim vorerst nicht geplant. „Das ist abhängig vom Auftragsverhalten der Kunden und der eigenen Vertriebstätigkeit. Zusammen mit der Belegschaft werden wir daran arbeiten, dass Entlassungen vermieden werden können“, erklärt Wiedemann. Immerhin seien die unternehmensfremden Kosten jetzt eliminiert, es könnten keine Gelder mehr ins Ausland abfließen. „Es gab eine Vielzahl von zumindest zweifelhaften Transaktionen bei Vermögens- und Finanzpositionen, diese werden wir aufarbeiten und soweit möglich rückgängig machen“, teilt Wiedemann mit. Die Rückgewinnung sei aber wegen der zahlreichen Auslandsbezüge schwierig. Dies beeinträchtige auch den angestrebten Sanierungsprozess. „Solange den Investoren keine Rechtssicherheit gegeben werden kann, ist ein Verkauf nicht möglich, das ist jetzt neben der Unternehmensfortführung die Hauptaufgabe“, erläutert Wiedemann.
Gegen die Gumasol Rubber-Tec GmbH hatten Anfang August mehrere Sozialversicherungsträger beim zuständigen Amtsgericht in Landau in der Pfalz Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Gericht bestellte daraufhin Rechtsanwalt Martin Wiedemann zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Am 1. November wurde das Verfahren nun erwartungsgemäß eröffnet. Das Unternehmen ist das letzte noch bestehende Unternehmen nach einer ganzen Reihe fehlgeschlagener Investments der indischen Ruia Group. Die Ruia Group vermochte es nicht, die Eröffnung des Insolvenzverfahrens abzuwenden.
Über Gumasol Rubber-Tec GmbH:
Das Unternehmen Gumasol Rubber-Tec GmbH ist ein Unternehmen der indischen Ruia Group, die den Geschäftsbetrieb im Jahre 2010 aus der Insolvenz der Gumasol-Werke Dr. Maier GmbH & Co. KG erworben hatte. Der Name Gumasol steht seit Jahrzehnten für hochspezialisierte Gummi-Metallverbindungen und Vollgummireifen. Mit zuletzt etwa 80 Mitarbeitern erwirtschaftete sie einen Jahresumsatz von rd. 6 Millionen Euro. Das Unternehmen ist das letzte noch bestehende Unternehmen nach einer ganzen Reihe fehlgeschlagener Investments der Ruia Group.
Weitere Informationen:
Rechtsanwalt Martin Wiedemann, LL.M. (Edinburgh) ist ausschließlich als Unternehmensinsolvenzverwalter und Sanierungsberater tätig. Martin Wiedemann ist Partner der Kanzlei
ERNESTUS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, die sich ausschließlich auf Insolvenzverwaltungen und Sanierungen spezialisiert hat und an Standorten in Mannheim, Darmstadt und Heilbronn rund 20 Mitarbeiter und Rechtsanwälte beschäftigt.